15 Tracks je Version plus M3u file für den Player
Stefan Erbe, Musiker und umtriebiger Medialist hat sich seit je her darauf festgelegt, gerade musikalisch nicht festgelegt zu sein. Seine bisherigen 34 Alben folgten zumeist dem Prinzip der Veränderung, dem Aufspüren von neuen Themen und Konzepten. Auch wenn er seiner unverkennbaren Stilistik immer treu geblieben, so hat seine Musik einen stetigen Wandel begleitet und auch knapp 30 Jahre nach seiner Erstlingsveröffentlichung, ist dieses Vorgehen (s)ein probates Mittel, um seine Fans und Hörer zu begeistern.
Es ist also keine Frage, dass auch „GENESYS 23“ als aktuelles Release, einige Neuerungen mit sich bringt und ein weiteres „Das-gabs-so-noch-nicht-Kapitel“ eröffnet. Erbes Erzähl-Konzept ist möglicherweise ein Novum im Kreis des synthetisch erzeugten Musikgenres und war bzw. ist wohl selten in dieser Form zu finden (oder zu finden gewesen).
Vielleicht hat Erbe damit sogar einen weiteren Meilenstein erschaffen, denn „GENESYS 23“ hat alles, was ein perfektes Album benötigt. Es beinhaltet ein spannendes Thema, eingerahmt von 15 Tracks die eingängig und sehr vielfältig produziert sind. Seine Musik besitzt diese pionierbasierten Traditionselemente der aktuellen Zeit und schafft den Spagat zwischen kommerziellen Synth-Popnummern, zeitgenössischer Traditionselektronik und cineastischem Ambient.
Erbes Sound steht dabei schon seit vielen Jahren für eine moderne Form von Mustern früherer Sequenzerkompositionen und vermengt es zu seiner typischen Mischung aus Beats, Pads und elementarer Melodik. Aber trotz der unterschiedlichen Stile fügen sich alle Stücke zu einem Gesamtgebilde zusammen, denn über allem steht die Geschichte, die Erbe in Form eines „ Electronicals“ erzählt. Die futureske imaginäre Reise der androiden Protagonistin GENE ist aber nicht ganz neu. Bereits 2017 hatte Erbe das Thema auf dem Album „GENESYS“ initiiert und eine erst Ideengrundlage geliefert. Ihre aktuelle Fortsetzung ist dabei aber deutlich komplexer und steht den Album-Konsumenten gleich in mehreren Versionen zur Verfügung.
Der Begriff des „Electronical ́s“ ist in diesem Zusammenhang (s)eine völlig neue Bezeichnung. Sie trifft exakt die Bedeutung der narrativen Form des Albums. Die erzählerischen vokalen Brücken und sprachlichen Ergänzungen sind dabei wohldosiert und unterstützen sehr selektiv die Intention der Geschichte. Das Album lässt aber noch viel Raum fürs eigene Kopfkino, sowie Schlussfolgerungen, versteckte Botschaften und lässt auch die finale Frage offen, wie sich GENE entscheiden wird.
Letztendlich bleibt die Frage, wie werden wir künstliche Intelligenz aktuell und zukünftig einsetzen. Erbes Vorstellung, selbst KI-Systeme in der Produktion einzusetzen war natürlich kein Zufall. So sind sowohl musikalische als auch visuelle Tools verwendet worden, die auf dem Album zu hören sind, als auch auf den Konzerten zu sehen sein werden. Dennoch steht die Musik, über den vielen Ebenen der Ausdrucksmöglichkeiten dieser Geschichte. Die 15 Stücke verinnerlichen mit einer außergewöhnlichen akustischen Gemeinsamkeit ihre Verbindung. Es sind im Besonderen die vielen Klangdetails, die Soundauswahl und wiederkehrende Kompositionselemente die sich durch das komplette Album als roter Faden zieht.
Zusätzlich zu einer englischen und deutschen Sprachversion, veröffentlich Erbe natürlich auch eine reine Music-Only Variante, die als Hauptrelease fungiert. Die beiden zusätzlichen Sprachvarianten dienen als Grundlage für seine Konzerte und stehen als 30 (2x15 deutsch & 2x 15 englisch) zusätzliche Bonus-Tracks zur Verfügung. Die Geschichte über GENE ist aber mit dem aktuellen Release noch nicht auserzählt, denn die Fortsetzung des Themas ist bereits in Arbeit. Sie wird in Form weiterer Alben und Konzerte in 2023 ihre Fortführung finden. Dabei ist aber noch nicht ganz sicher, welche Kapitel noch geschrieben werden und wann und wo die Reise enden wird. Sicher ist, Erbe wird die Musik verändern, Elemente hinzufügen und verschieden Versionen erschaffen.